Am 3. Dienstag im August – es war der 15. und ein Feiertag – haben wir unseren sudanesisch-österreichischen Freundschaftsabend im Yella Yella! abgehalten. Die Idee war, gemeinsam mit unseren Freundinnen Mohaҁin und Umyma, berühmt für ihre köstlichen Speisen, zu kochen und von ihnen zu lernen, wie man einige der sudanesischen Speisen zubereitet. Wir waren allerdings so viele, dass es schier unmöglich war, den Einzelnen die Zubereitung zu zeigen, sodass wir mehr zuschauten und die Rezepte notierten, als zu helfen. Es gab Foul (sudanesischen Saubohnen-Salat), Falafel und zwei Arten von Salaten. Die Rezepte sind auf Anfrage erhältlich.
Der zweite Teil des Abends bestand aus einem Vortrag zur aktuellen Situation im Sudan. Wir erfuhren nicht nur über die lange Geschichte des Bürgerkriegs mit der Unabhängigkeit des Südsudan, sondern auch über die aktuellen Kämpfe zwischen sudanesischer Armee und den Paramilitärs der RSF, die seit 15.April ungebrochen andauern. Unter den gegenwärtigen Kämpfen leidet vor allem die Zivilbevölkerung, deren Häuser und Existenzgrundlage zerstört sind. Eine Million Menschen sind über die Grenzen in die Nachbarländer geflohen, 3,3 Millionen sind innerhalb des Landes auf der Flucht.
An dem Abend erfuhren wir auch viel über die sudanesische Kultur, u.a. über die Pyramiden von Meroe und die sudanesische Auslegung des Islam, der Frauen viele Rechte einräumt.
TREFFPUNKT – Wangari-Mathaai-Platz, direkt an der U2-Endstation Seestadt STATION 1- Feierliche Eröffnung mit Dr. Brigitte Öppinger-Walchshofer und Bezirksvorsteher Ernst Nevrivy STATION 2 – Poetry-Slam am Seepark von Mihret Kebede, Künstlerin & Poetin mit Abschluss an der Addis Abeba University School of Fine Arts STATION 3 – Elinor-Ostrom-Park: Vortrag „Südafrikanische Frauen im Widerstand gegen die Apartheid“ von Mag.a Melina Schwärzler STATION 4 – Take Action – Inspire Change: Ein Kunstwerk für Nelson Mandela mit Marcus Neustetter STATION 5 – Fotoausstellung Kulturgarage Werke von Andy Mkosi und Ruth Seopedi Motau (Südafrika) präsentiert von Maria Kirchner AUSKLANG – Musik und Kulinarik: Afrikanische Speisen und Getränke mit Grußwort von Botschafter Rapulane Molekane sowie Musik von Thulufisa und MaMoZi. Gemeinsames Tanzen!
Vor lauter „Frauenrechten“ sehen wir die Probleme der Frauen nicht – Aus der Arbeit mit Frauen mit Migrationshintergrund.
Eine der größten Herausforderungen unserer Gesellschaft besteht heute darin, zwischen Menschen unterschiedlicher Kulturen zu vermitteln. Leider wird diesem Anliegen wenig Aufmerksamkeit gewidmet und werden kaum Ressourcen dafür zur Verfügung gestellt. Von Neuankommenden wird „Anpassung“ verlangt, ohne sich zu fragen, woher sie die Grundlagen für eine solche nehmen und woran genau sie sich anpassen sollen. Besonders gerne werden Frauen aus anderen Kulturen auf die Rolle von Opfern ihres jeweiligen Patriarchats reduziert, ohne sich für ihr Leben und ihre Schwierigkeiten in der österreichischen Gesellschaft wirklich zu interessieren. Wie kann antirassistische Arbeit mit Frauen mit Migrationshintergrund gelingen? Dazu haben wir eine Expertin eingeladen, die in diesem Bereich arbeitet und ihre Erfahrungen mit uns teilen wird.
Referentin: Umyma El-Jelede ist eine aus Khartoum/ Sudan stammende Ärztin, die in Libyen Medizin studiert hat. Seit 2005 lebt sie in Wien und arbeitet im Frauengesundheitszentrum FEM-Süd.
Ort: Yella Yella! Nachbar_innentreff
Maria-Tusch-Straße 2/1/EG, 1220 Wien Zeit: Dienstag, 20.6.2023, 19:00h (Ankommen), 19:30h (Beginn der Veranstaltung)
Seit den weltweiten Protesten gegen den Irakkrieg 2003 ist es still um die Friedensbewegung geworden, obwohl die Welt nicht friedlicher geworden ist und bewaffnete Konflikte unausgesetzt stattgefunden haben. Erst der Ukrainekrieg hat die Friedensthematik wieder in den Fokus der medialen Berichterstattung hierzulande und mit ihr auch die Atomkriegsgefahr ins Bewusstsein gerückt. Offen wird von Präventivschlägen gegen die Nuklearinfrastruktur des Kriegsgegners gesprochen (Selenskyj) und von Alarmbereitschaft, in die die eigenen Abschreckungswaffen versetzt würden (Putin). Die Rüstungskonzerne verdienen Milliarden an massiven Aufrüstungsprogrammen und es entsteht der Eindruck, dass die kapitalistische Krise mit Hilfe des Militarisierungsbooms vorübergehend bewältigt werden soll. Beispiel Österreich: Der als Maßnahme gegen den „Investitionsrückstau“ geforderte Aufrüstungsplan des Ministeriums für Landesverteidigung sieht bis 2032 Ausgaben von Mrd. € 20,8 vor. Angesichts des Ukrainekriegs ist die Friedensbewegung zutiefst gespalten, frühere Bündnispartner_innen stehen plötzlich auf unterschiedlichen Seiten: Es geht um die Sicherheit demokratischer Staaten vor den Angriffen totalitärer Mächte, meinen die einen. Die anderen sind davon überzeugt, dass mehr Waffen nur mehr Leid erzeugen und verlangen eine Verhandlungslösung. Und die österreichische Neutralität? Welche Rolle kann / könnte sie innerhalb der EU, die fast ausschließlich aus NATO-Staaten besteht, spielen?
Wir freuen uns, Manfred Sauer in unserer Runde begrüßen zu können. Er ist nicht nur ausgewiesener Experte in Fragen atomarer Rüstungskontrolle, sondern auch langjähriger Aktivist der österreichischen Friedensbewegung. Er wird auf folgende Aspekte Näher eingehen:
* Rüstung und Entwicklungen im Kontext des Ukraine-Krieges * Die atomare Gefahr: Atomwaffensperrvertrag, Atomwaffenverbotsvertrag und die schwierige Lage der atomaren Rüstungskontrolle * Die Österreichische Neutralität und Versuche ihrer Aushöhlung * Friedensbemühungen im Rahmen internationaler Organisationen und Aktivitäten der Friedensbewegung
Manfred Sauer ist Mitglied von OMEGA (Österreichische MedizinerInnen gegen Gewalt und Atomgefahren, der österreichischen Sektion der IPPNW / International Physicians for the Prevention of Nuclear War) und des Vorstands des Österreichischen Friedensrates.
Er ist Redakteur von betrifft frieden – Stimmen zur Zeit, der Zeitschrift des Österreichischen Friedensrates.
Wann: Dienstag, 16.5.2023, ab 19:00 h (Ankommen), 19:30 h; Beginn der Veranstaltung Wo: Yella Yella! Nachbar_innentreff, Maria-Tusch-Straße 2/1/EG, 1220 Wien
Die herrschende Klasse der Islamischen Republik Iran steht gleich von mehreren Seiten unter Druck: immer größere Teile der Bevölkerung beklagen die Verletzung der Menschenrechte und Repression durch den Staatsapparat; Sanktionen durch EU und USA richten immensen wirtschaftlichen Schaden an und tragen zur Verarmung der Menschen bei; und – last but not least – vor allem USA und EU möchten das iranische Regime lieber heute als morgen durch ein prowestliches ersetzt sehen, das dazu beiträgt, die Region unter ihre Kontrolle zu bringen.
Der Kampf um Frauenrechte, neuerlich entzündet durch den Tod von Zhina Amini in Gewahrsam der Sittenpolizei – nachdem sie den Hijab nicht ordnungsgemäß getragen hatte –, nimmt in den westlichen Medien eine prominente Rolle ein, wenn es um den Iran geht. Hunderttausende Frauen im globalen Westen und Norden solidarisieren sich mit dem Freiheitskampf der Iranerinnen, bekannt geworden unter dem Slogan „Jin, Jiyan, Azadî“. Das wirft Fragen auf, zum Beispiel folgende: Wie stehen die Chancen auf eine demokratische Zukunft des Iran? Welche Rechte haben Frauen im Iran (nicht)? Werden Frauenrechte instrumentalisiert, um medial Stimmung gegen die Islamische Republik zu machen? Sind die aktuellen Proteste „Frauenproteste“ bzw. inwiefern haben sie auf andere Teile der Gesellschaft übergegriffen? Was sind die Forderungen der oppositionellen Bewegung im Iran?
Darüber und zur momentanen Situation im Iran spricht Maha Gerami. Sie ist Aktivistin für Frauenrechte.