Hoffnung, das war, was uns stärkte

Von , 28. September 2024 10:43

Diesen Sommer fand in Ebensee, Oberösterreich, eine Ausstellung von Werken Ceija Stojkas mit dem Titel „Hoffnung, das war, was uns stärkte“ statt. Über die Kunst Ceija Stojkas und das Schicksal der Romnja und Sintizze im Nationalsozialismus, im Besonderen der Familien Horvath und Stojka spricht Ceijas Schwiegertochter Nuna.

Nuna Stojka reiste mit ihrer Schwiegermutter Ceija 22 Jahre lang durch die Welt. In öffentlichen Lesungen verlieh sie den Texten und Gedichten Ceija Stojkas ihre Stimme. Gemeinsam mit ihrem Ehemann Hojda Stojka arbeitet sie gegen das Vergessen und vermittelt Geschichte anhand von Ceija Stojkas Kunst.

Dienstag, 15. Oktober 2024, 19:30h (Ankommen ab 19:00h)

Yella Yella! Nachbar_innentreff, Maria-Tusch-Straße 2/1/EG, 1220 Wien

Japan, 79 Jahre nach Hiroshima und Nagasaki

Von , 5. September 2024 13:51

Mit Judith Brandner

Jedes Jahr gedenken Anfang August am Wiener Stephansplatz friedensbewegte Menschen der Opfer der ersten Atombombenabwürfe auf die japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki und warnen vor den Gefahren eines Atomkrieges. Welche Rolle spielt das Gedenken an diese traumatisierenden Ereignisse in der japanischen Gesellschaft heute? Dazu haben wir die Japanexpertin Judith Brandner eingeladen, die uns einen Zugang zu diesem Land und seinen Bewohner_innen eröffnen wird. Unter anderem werden wir erfahren, weshalb Japan die höchste Lebenserwartung der Welt hat, warum japanische Frauen immer weniger Kinder bekommen und nach welchen Grundsätzen die japanische Gesellschaft funktioniert, die immer wieder auch von Naturkatastrophen erschüttert wird. Nicht zuletzt erhalten wir Einblicke in Politik und ökonomische Entwicklung des aus über 14.000 Inseln bestehenden Staates. 

Judith Brandner ist ORF-Redakteurin, u.a. bei Ö1, und hat mehrere Bücher zu Japan veröffentlicht, u.a. „Japan – Inselreich in Bewegung“, „Zuhause in Fukushima – Das Leben danach: Porträts“, „Japan – außer Kontrolle und in Bewegung“. Zahlreiche Artikel, u.a. in Der Standard, WOZ, Die Presse, Welt der Frau. In ihren einfühlsamen Reportagen setzt sie sich, „wie wohl kaum jemand in Österreich – profund, differenziert und kritisch mit Japan auseinander.“ (Vladimir Vertlib)

Wir freuen uns auf eure Teilnahme, es wird sicher ein sehr interessanter Abend!

Dienstag, 19.11.2024, 19:30 (Ankommen ab 19:00)

Yella Yella! Nachbar_innentreff, Maria-Tusch-Straße 2/1/EG, 1220 Wien

Reminiszenz-Goethehof

Von , 4. September 2024 11:12

 Am 28.8. fand der von Rassismusfreies Transdanubien organisierte Rundgang „Der Goethehof – Leben zwischen Politik, Kultur und Alltag“ mit Ernst Strouhal statt, der selbst im Goethehof aufgewachsen ist. 21 Personen waren gekommen, um den Ausführungen zu lauschen, die nicht nur Bekanntes, sondern auch viel Neues boten. Ein herzliches Dankeschön an dieser Stelle an Ernst Strouhal, der sein Wissen mit uns geteilt und die Führung kostenlos gemacht hat.

Der Goethehof, an den heute das Vienna International Centre (die UNO-City für Einheimische) angrenzt und in dessen Umgebung Hochhäuser in den Himmel ragen, war früher ein eigener Mikrokosmos, in dem jeder jeden kannte und eine kleinmaschige Nachbarschaft existierte.

Umgeben war er vom Bretteldorf, einer Art Slum nach heutigen Begriffen und vom Inundationsgebiet, das bei Hochwasser überschwemmt war. Es gab wenige Industriebetriebe, die Reichsbrücke verband die Bewohner_innen auch des Goethehofs mit dem rechts der Donau gelegenen Teil Wiens. 

Im historischen Teil der Führung war über den Goethehof zur Zeit seiner Eröffnung 1932 und die Organisation des Lebens in dem von Hugo Mayer u.a. als „Superblock“ konzipierten Bau zu erfahren. Die Tore an allen Seiten wurden zu einer bestimmten Uhrzeit versperrt, die Bewohner_innen sollten sich nachts nicht auf der Straße herumtreiben. Für Leute, die nach 22 Uhr nach Hause kamen, gab es einen Klingelknopf beim Tor auf der Seite der Schödlbergergasse, wo Zuspätkommende den Hausbesorger herausläuten und ihm eine Sperrgebühr entrichten mussten. Die Wohnungsvergabe erfolgte nach einem strengen Punktesystem, Mitglied in der SDAP zu ein, war dabei kein Nachteil.

Die Fenster besaßen seitlich Halterungen, an denen am 1. Mai die Fahlen der SDAP mit den drei Pfeilen wehten. Der ganze Goethehof war an diesem Tag ein Fahnenmeer, schildern Zeitzeug_innen.  Im Zuge von Renovierungsarbeiten in den 1970er Jahren wurden die Halterungen entfernt, sodass

heute kaum mehr jemand demonstriert, dass er_sie ein_e stolze_r Sozialdemokrat_in ist.

Gleichzeitig sollte das Gebäude von außen nicht einnehmbar sein und Schutz gegen Angriffe durch paramilitärische Heimwehrtrupps bieten. Nach innen hin bot der Goethehof seinen Bewohner_innen menschenwürdige Wohnungen, 785 an der Zahl, Gemeinschaftseinrichtungen wie Tröpferl- und Brausebad, Kindergarten, Konsum, Tuberkulosestelle, Bibliothek etc.

Interessant war auch zu erfahren, dass sich die Bewohner_innen gegen das Konzept der Gemeinschaftsküchen und zugunsten von Küchen in den einzelnen Wohnungen entschieden.

Gleich links vom Haupteingang ist die Stiege, an der im Februar ’34 Annie Haider saß und mit dem Maschinengewehr den Rückzug der Kämpfer des Schutzbundes deckte, während Godwin von Brumovski mit einem Bundesheerflugzeug über dem Goethehof kreiste und versuchte sie zu orten.

Vor dem Kindergarten hörten wir die Geschichte von Friedl Dicker-Brandeis und wie die Nazis nach der Machtergreifung die von ihr und ihrem Kollegen Franz Singer gestaltete Innenausstattung des Kindergartens zertrümmert haben.

Wo sich heute die Bücherei und ehemals die Bibliothek befand, war das Lokal, in dem die Nazis sich trafen.

Auch erfuhren wir von Marie Toppeiner, die sowjetische Kriegsgefangene unter Einsatz ihres Lebens mit Brot versorgte.

Im Gegensatz zu den kleineren Nebenhöfen wirkt der große Innenhof sehr kahl und war es wohl schon längere Zeit: Früher parkten dort Autos, heute sind sie in eine Tiefgarage unter dem Areal des Innenhofes verbannt. So ist eine Fläche entstanden, auf der keine Bäume wurzeln können.  

Auf der Wiese hinter dem Goethehof blickten wir über das Kaiserwasser auf die andere Seite der Alten Donau mit ihren Luxuswohnungen und fragten uns, wie wohl die Bewohner_innen des Goethehofs angesichts dessen ihre heutigen Wohnverhältnisse reflektieren.

Einen stimmungsvollen Ausklang fand unser Rundgang im Werkl, dem wir an dieser Stelle für die Gastfreundschaft danken wollen.

Gemeinsam durch den Goethehof

Von , 22. Juli 2024 08:33

Dienstag, 27. August 2024, 18:00h

Haupteingang Goethehof, Schüttaustraße 1-39

1220 Wien

Führung mit Ernst Strouhal

Neben viel politischem Hintergrund wird besonderes Augenmerk auch auf die architektonischen Besonderheiten des Gebäudes gelegt: die Einflüsse der Otto Wagner-Schüler, die hier am Werk waren, sowie Elemente des Bauhausstils, die sich in der Wohnhausanlage wiederfinden.

Besonders hervorgehoben werden die meist vergessenen Frauen des Widerstandes und deren Rolle während der Februarkämpfe 1934.

Ernst Strouhal ist u.a. Professor an der Universität für Angewandte Kunst, Träger des Österreichischen Staatspreises für Kulturpublizistik und Autor von „Vier Schwestern. Fernes Wien, fremde Welt“ (2022), einem Roman, in dem er seinen Großeltern, seiner Mutter und seinen Tanten, die 1938 fliehen mussten, eine Stimme verleiht.

Die Anmeldung zur Führung ist ab sofort möglich, spätestens jedoch bis Ende Juli unter hilde.grammel@aon.at oder hanni_wagner@yahoo.com. (Die Adresse transdanubien@gmx.net funktioniert leider nur, wenn sie will)

Die Führung ist für Rassismusfreies Transdanubien kostenlos.

Anschließend: Ausklang im Werkl, Goethehof, Schüttaustraße 1-39/6/R02.

Nelson-Mandela-Tag

Von , 12. Juli 2024 08:23

Donnerstag, 18.7.2024, ab 16:45h

Wangari-Maathai-Platz, 1220 Wien

Bald ist es wieder so weit: Sadocc – Southern Africa Documentation and Cooperation Centre lädt bereits zum achten Mal zur Kulturwanderung am internationalen Nelson-Mandela-Tag ein!

Dieses Jahr gibt es wieder ein tolles Programm, das vom Wangari-Mathaai-Platz bis hin zum gemütlichen Ausklang in den Yella Yella Nachbar_innentreff führt. Zwischenstopps gibt es unter anderm bei der Buchhandlung Seeseiten. Natürlich ist auch für euer leibliches Wohl und musikalische Begleitung gesorgt!

Programm:

👉16:45 Treffpunkt am Wangari-Mathaai-Platz

👉17:00 Eröffnung der Kulturwanderung mit der Bezirksvorstehung

👉17:30 Buchhandlung Seeseiten: Wolfgang Palaver stellt sein Werk „Für den Frieden kämpfen“ vor

👉18:00 Am Seepark: Sängerin Jennifer Muhozi

👉18:30 Hermine-Dasovsky-Platz: künstlerische Mini-Intervention „Ein Denkmal für Mandela“

👉19:00 Yella Yella! Nachbar_innentreff: Lydia Williams im Gespräch mit Journalistin Regina Strassegger und Gesandtem Lunga Bengu der südafrikanischen Botschaft

👉19:30 Gemütlicher Ausklang mit Saxophonist Allan Landgraf

Der Eintritt ist kostenlos! Weitere Infos hier!

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