„Wir haben ein Faschismus-, Rassismus- und Sexismusproblem!“
Der 10. Wiener Gemeindebezirk kommt nicht mehr aus den Schlagzeilen: Seit Wochen werden Antifaschistinnen, Feministinnen und Kurd*innen von islamo-nationalistischen Kräften und türkisch-faschistischen Grauen Wölfen unter Druck gesetzt, eingeschüchtert und sogar mit dem Leben bedroht.
Medien und Politik erklären uns in reduktionistischer Weise, es ginge um nicht mehr als einen importierten türkisch-kurdischen Konflikt. Dieser hat aber mehrere Ebenen und Wurzeln, nicht zuletzt das Versagen der österreichischen „Integrations“-Politik.
Welche Solidarität braucht es in dieser Situation vonseiten österreichischer antifaschistischer Kräfte und wie kann friedliches Zusammenleben wiederhergestellt werden? Was sind die Herausforderungen für Bezirks-, Stadt- und Bundespolitik?
Darüber diskutieren wir mit ZEYNEM ARSLAN, die selbst in Favoriten lebt und sich in einem Schreiben an den Bundespräsidenten gewandt hat, mit der Bitte um eine aufklärende Stellungnahme – siehe Attachment. Sie ist Mitglied und Aktivistin von DIDF (Föderation demokratischer Arbeitervereine)
Wann: Dienstag, 21.7.2020, 19.00 (Eintreffen), Beginn der Veranstaltung: 19.30 h.
Wo: Yella Yella! Maria Tusch-Straße 2/1/EG, 1220 Wien
Das erste Mal nach Ende des „Lock downs“ wollen wir Euch – diesmal zu einem unüblichen Zeitpunkt und an einem bisher unüblichen Ort – wieder zu einer unserer Diskussionveranstaltung laden.
Passwnderweise geht es diesmal um die Massnahmen zur Pandemie unter politischen Gesichtspunkten.
Welche großen, für viele existenziellen und in ihren Konsequenzen noch nicht einmal absehbare Schäden haben die getroffenen Maßnahmen angerichtet? Mit welchen Ressentiments weiterhin Politik (z.B. speziell auch gegenüber Wien Stichwort: Öffnung der Bundesgärten). Rassistische Denkmuster bestimmen weiterhin die Politik (Stichwort: Es gälte das Leben der Österreicher zu schützen statt jenes aller in Österreich lebenden Menschen oder zuletzt die Debatte über die angeblich das Virus verbreitenden Leiharbeiter bei der Post).
Zum Thema haben wir diesmal Angelika Adensamer eingeladen. Sie ist Juristin sowie Mitglied des Koordinationsteams und Aktivistin von LINKS.
Ort diesmal:
Yella Yella! Nachbar_innentreff, Maria Tusch-Straße 2/1/EG, 1220 Wien (Seestadt)
Zeit:
Dienstag, 23.6.2020, 19.00 (Eintreffen), 19.30 (Beginn der Veranstaltung)
Unser Treffen im März 2020 wird dem Internationalen Frauentag gewidmet sein.
Zu diesem Anlass wird Zeynem Arslan von DIDF bei uns zu Gast sein, um mit uns zu diskutieren. Aktuell organisiert sie für den 6.3. die Konferenz Sister[s in] Act[ion] im Wiener Volkskundemuseum, zu der ihr herzlich eingeladen seid.
Gemeinsam mit ihr wollen wir uns mit folgenden Themen beschäftigen:
Mit Zeynem gemeinsam wollen wir über folgende Fragen diskutieren:
Wozu feiern wir den Internationalen Frauentag? Braucht es diese über 100 Jahre alte Tradition noch?
Wie kann internationale Frauensolidarität im Jahr 2020 aussehen?
Was sind aktuell die wichtigsten (frauen-)politischen Forderungen von DIDF als Migrant*innen-Selbstorganisation?
Welche Kritik an und welche Forderungen habt ihr in Richtung österreichische (Frauen-)Politik?
Wie siehst du das Verhältnis von Marxismus und Feminismus grundsätzlich?
Brauchen linke bzw. Arbeiterparteien eigene Frauenstrukturen und ein Frauenprogramm?
Was war das Ergebnis der Konferenz Sister[s in] Act[ion]
Ort: Johanna Dohnal-Haus, Anton-Sattler-Gasse 100, Gemeinschaftsraum im EG, 1220 Wien
Zeit: Dienstag, 17.3.2020, 19.30 (Eintreffen wie immer ab 19.00)
Für Speis und Trank ist gesorgt!
Für alle, die DIDF noch nicht kennen: DIDF, die Föderation demokratischer Arbeiterinnenvereine, ist eine Migrantinnen-Selbstorganisation, die sich seit ihrer Gründung 1998 für die Integration der hier lebenden Nichtösterreicherinnen und das Miteinander engagiert. Aus der Selbstbeschreibung: „Migrantinnen sind gleichzeitig Arbeiterinnen, Erwerbslose, Angestellte, Hausfrauen … kurz Werktätige. So wie die Kinder der Migrantinnen und ihre Kindeskinder Auszubildende, Studentinnen und Schülerinnen sind. Deswegen sieht DIDF ihr Engagement gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit als genauso selbstverständlich an, wie jenes gegen Arbeitslosigkeit und Sozialabbau. Ebenso natürlich nimmt DIDF ihr Engagement gegen Nationalismus, Militarismus und Krieg wahr, da es menschenfeindlich ist und die Brüderlichkeit*Schwesterlichkeit und Freundschaft von Völkern behindert.“
Auch heuer gedenken wir der Ereignisse des Februar 1934, jener Tage in der österreichischen Geschichte, in denen sich Kämpferinnen und Kämpfer des Schutzbundes, der Sozialdemokratischen und Kommunistischen Parteien und der Gewerkschaften gegen die austrofaschistischen Heimwehren und die österreichische Armee in Stellung brachten, um die Demokratie zu verteidigen, bevor sie im Austro- und Nazifaschismus unterging.
„Die Arbeiter von Wien“ sahen sich als „das Bauvolk der kommenden Welt“, als „der Zukunft getreue Kämpfer“, jene, die die Herrschaft der „Herren der Fabriken, der Herren der Welt“ zu Fall bringen und die Freiheit erringen würden.
Auch der Goethehof in der Donaustadt war Schauplatz von Kämpfen der organisierten Arbeiter*innenschaft, die letztlich der militärischen Überlegenheit der Gegenseite weichen musste. Viele ihrer Anführer und Kämpfer wurden hingerichtet oder landeten in den Kerkern und ‚Anhaltelagern‘ der Austrofaschisten. Gründe für die Niederlage gab es viele. Einer davon war, dass in Österreich die Spaltung der Gesellschaft in Stadt und Land, zwischen bäuerlicher Bevölkerung und Industriearbeiterschaft nicht überwunden war, wodurch es möglich wurde, die unterschiedlichen Teile der Bevölkerung gegeneinander auszuspielen – eine Spaltung, die übrigens bis heute nachwirkt.
Bei der Gedenkveranstaltung werden zu uns sprechen:
Vertreterinnen der Opfer-Verbände, Parteivertreterinnen, Jugendorganisationsvertreter*innen
Musikprogramm: Albert Dlabaja Sonntag, 16.2.2020, 15.00
Gedenktafel am Goethehof, Schüttaustraße 1-39, Haupteingang, 1220 Wien
Unser Jännertermin ist der Architektin und Widerstandskämpferin Margarete Schütte-Lihotzky (23.1.1897. 18.1.2000) gewidmet.
Margarete Schütte-Lihotzky – Architektin und politischer Mensch
„Es war mir immer wesentlich in meinem Beruf und auch außerhalb desselben mit allen meinen kleinen Miniminikräften dazu beizutragen, daß ich schließlich aus einer besseren Welt scheide als diejenige, in die ich hineingeboren war.“ Nach diesem Leitmotiv ihres Lebens engagierte sich Margarete Schütte-Lihotzky zeitlebens dafür, durch ihre Architektur die Lebensbedingungen der Menschen zu verbessern. Dafür ist sie mittlerweile berühmt. Gerade ist wieder ein Buch über sie erschienen. Aus Anlass ihres 20. Todestages werden noch weitere Publikationen und Forschungsarbeiten folgen. Wir wollen uns aber mit dem weniger bekannten Widerstand gegen den Faschismus und ihr Engagement in der Friedens- und Frauenbewegung auseinandersetzen.
Referentin: Elisabeth Holzinger – Politikwissenschaftlerin und Autorin mit Schwerpunkt „Frauen im Widerstand“
Wann: Dienstag, 21.1.2020, 19:00, Beginn: 20:00
Wo: Gemeinschaftsraum des Frauenwohnprojekts [ro*sa] Donaustadt im Johanna Dohnal Haus, Anton-Sattler-Gasse 100, 1220 Wien