Category: Vortrag

Iran – quo vadis?

Von , 6. April 2023 10:06

Die herrschende Klasse der Islamischen Republik Iran steht gleich von mehreren Seiten unter Druck: immer größere Teile der Bevölkerung beklagen die Verletzung der Menschenrechte und Repression durch den Staatsapparat; Sanktionen durch EU und USA richten immensen wirtschaftlichen Schaden an und tragen zur Verarmung der Menschen bei; und – last but not least – vor allem USA und EU möchten das iranische Regime lieber heute als morgen durch ein prowestliches ersetzt sehen, das dazu beiträgt, die Region unter ihre Kontrolle zu bringen.

Der Kampf um Frauenrechte, neuerlich entzündet durch den Tod von Zhina Amini in Gewahrsam der Sittenpolizei – nachdem sie den Hijab nicht ordnungsgemäß getragen hatte –, nimmt in den westlichen Medien eine prominente Rolle ein, wenn es um den Iran geht. Hunderttausende Frauen im globalen Westen und Norden solidarisieren sich mit dem Freiheitskampf der Iranerinnen, bekannt geworden unter dem Slogan „Jin, Jiyan, Azadî“. Das wirft Fragen auf, zum Beispiel folgende:
Wie stehen die Chancen auf eine demokratische Zukunft des Iran?
Welche Rechte haben Frauen im Iran (nicht)?
Werden Frauenrechte instrumentalisiert, um medial Stimmung gegen die Islamische Republik zu machen?
Sind die aktuellen Proteste „Frauenproteste“ bzw. inwiefern haben sie auf andere Teile der Gesellschaft übergegriffen?
Was sind die Forderungen der oppositionellen Bewegung im Iran?

Darüber und zur momentanen Situation im Iran spricht Maha Gerami. Sie ist Aktivistin für Frauenrechte.

Ort: Yella Yella! Nachbar_innentreff, Maria-Tusch-Straße 2/1/EG, 1220 Wien
Zeit: Dienstag, 18.4.2023, 19:00h (Ankommen), 19:30h Veranstaltungsbeginn

Kunst und Widerstand

Von , 8. März 2023 11:46

Unser Gast wird diesmal Eva Brenner sein, die über 30 Jahre lang als Theaterregisseurin gearbeitet und ihre künstlerische Tätigkeit immer als politisch und gesellschaftsverändernd verstanden hat. Sie hat sich nie gescheut, „heiße Eisen“ aufzugreifen, seien es Antifaschismus, Arbeitslosigkeit, die Flüchtlingskrise, die Umweltkrise und zuletzt das Thema Krieg.

Eva Brenner

Eva Brenner wird zum Thema „Kunst und Widerstand“ sprechen, wobei sie Bezug nimmt auf einzelne Produktionen ihres vielseitigen Werkes und erklärt, warum keine politische Bewegung ohne Kunst auskommen kann. Was kann Kunst, was Politik und politischer Aktivismus nicht können?

Auch wird sie über die Prekarität sprechen, die freier Theaterkunst zugemutet wird und einen Vorgeschmack auf die aktuelle Produktion „Frühstück mit Kassandra“ geben.

Es erwartet uns also ein spannender Abend.

Eva Brenner ist seit 30 Jahren als freie Theaterschaffende und -produzentin sowie Theaterwissenschaftlerin in Wien und den USA tätig. Information zu den wichtigsten Stationen des Wirkens von Eva Brenner findet ihr unter https://sprung.wien/uber-sprung/team

Ort: Yella Yella! Nachbar_innentreff, Maria-Tusch-Straße 2/1/EG, 1220 Wien

Zeit: 21.3.2023, 19:30h (Ankommen ab 19:00h)

Vortrag von Petra Unger

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Von , 5. Januar 2023 19:51

Liebe Freundinnen und Freunde, liebe Mitstreiter_innen!

Wir hoffen, ihr habt einen angenehmen Jahreswechsel verbracht und dass die Nachwirkungen sich in Grenzen gehalten haben.

Für das noch junge neue Jahr wünsche wir euch alles Gute und uns, dass sich die politische Lage sowohl in Österreich als auch international in eine positivere Richtung entwickeln bzw. wenden möge als im abgelaufenen.

Unser erstes Treffen im neuen Jahr 2023 findet am 17. Jänner statt. Wir wollen uns bereits um 18:00h treffen, um die diesjährige Februarfeier am Goethehof vorzubereiten. Daher die Einladung an alle, die sich daran beteiligen möchten, an diesem Tag bereits früher zu kommen.

Unsere reguläre Veranstaltung wird diesmal Friedl Dicker-Brandeis gewidmet sein, die als Architektin, Innenarchitektin, Malerin, Bildhauerin, Kunsthandwerkerin und Kunstpädagogin tätig war (u.a. gestaltete sie die Innenraumgestaltung des Kindergartens im Goethehof).

Friedl Dicker-Brandeis (1898-1944)

Als Jüdin und Kommunistin wurde sie vom Austrofaschismus und Nationalsozialismus verfolgt und 1944 im KZ Auschwitz ermordet. Über Leben und Wirken von Friedl Dicker-Brandeis wird Petra Unger, die Begründerin der Wiener Frauen*Spaziergänge, berichten.

Ort: Yella Yella! Nachbar_innentreff, Maria-Tusch-Straße 2/1/EG, 1220 Wien

Zeit: Dienstag, 17.01.2023, 19:30h

Auch für das leibliche Wohl wird gesorgt sein.

Pranger und Maulkorb statt Einheit und Solidarität?

Von , 9. Oktober 2022 07:50

Zu diesen Themen sprechen wir mit Patricia Zuckerhut, Kultur- und Sozialanthropologin, Universität Wien. Forschungsschwerpunkte u.a. zu Lateinamerika, feministischer Anthropologie, Frauen- und Geschlechterforschung, post-/de-kolonialen Theorien, Praktiken und Diskursen.

Immer mehr Risse gehen durch die westlichen Gesellschaften und dies nicht nur durch die soziale Schichtzugehörigkeit / Klassenzugehörigkeit bedingte. Man kann gar nicht so schnell schauen und schon ist man abgestempelt als Antisemit_in, Rassist_in, transphob, Coronaleugner_in, Putinversteher_in und dgl. mehr. Ein Beispiel aus der jüngeren Vergangenheit: Das Tragen von Dreadlocks durch Weiße wird heute als verpönte kulturelle Aneignung empfunden, während es früher als Zeichen von Solidarität mit den Kämpfen afrikanischer und lateinamerikanischer politischer Bewegungen verstanden wurde.
Denunziation, Ausladungen und Sprechverbote sind die Folgen.
Auf der Strecke bleibt dabei der Blick auf eine bedrohte globale Friedensordnung und auf notwendige soziale Kämpfe im Hier und Jetzt.
Während sich diese Diskurse hauptsächlich im akademischen und medialen Bereich und in einzelnen Szenen bzw. Blasen abspielen, erreichen sie die Gesellschaft als Ganzes, die zunehmend andere Sorgen hat, immer weniger. Angesichts dieses Befundes eines zerfallenden gesellschaftlichen Diskurses, der möglichst viele zu inkludieren imstande wäre, stellen sich zahlreiche Fragen: Wo hat die Praxis des Mundtot-Machens anderer Meinungen und des An-den-Pranger-Stellens einzelner Personen ihre Ursprünge und wem dient sie? Welche konkreten politischen Auswirkungen hat sie? Handelt es sich dabei auch um ein Generationenproblem? Welche Voraussetzungen wären nötig, um die Brüche und Gräben in der Gesellschaft zu überwinden? Wie kann die Erkenntnis der Notwendigkeit gemeinsamer Kämpfe, wie er etwa in dem Slogan der chilenischen und anderer sozialistischer Bewegungen „El pueblo unido, jamás será vencido!“ / „The people united will never be defeated!“ zum Ausdruck kommt, wieder entgefacht und befördert werden?

Wann: Dienstag, 18.10.2022, 19:30 (Ankommen ab 19:00)
Wo: Yella Yella! Nachbar_innentreff, Maria-Tusch-Straße 2/1/EG, 1220 Wien
 
Neben dem geistigen ist auch für das körperliche Wohl gesorgt.

19.4.2022: Nachbarn und Fremde

Von , 8. April 2022 22:22

Vom Teilen-und-Herrschen in der Flüchtlingspolitik,

mit Michael Genner

Mit der von manchen angestrebten „Eingemeindung“ der Ukraine in EU (und NATO) soll das Land auch Teil der Festung Europa werden. Als ein im Nation Building-Prozess befindlicher Staat mobilisiert die Ukraine in der aktuellen Kriegssituation alle nationalistischen Ideologien (bzw. muss sie, entsprechend der Kriegen innewohnenden Logik, mobilisieren). Gleichzeitig erleben wir eine ‚Teile und Herrsche‘-Politik der österreichischen Eliten, die es schafft, noch die Ärmsten der Armen gegeneinander auszuspielen und das Elend der Geflüchteten für Propagandazwecke zu instrumentalisieren. Über die Entwicklungen in der österreichischen Asylpolitik angesichts des Krieges und über die nationalistische und rassistische Ausgrenzungspolitik in der Ukraine nicht erst seit Kriegsbeginn sprechen wir mit Michael Genner, der die Zwei-Klassen-Teilung von Geflüchteten in Nachbarn und Fremde kritisiert.

Michael Genner ist seit 1989 in der Flüchtlingsarbeit tätig, so beim Flughafensozialdienst und er ist stellvertretender Vorsitzender der Organisatin Asyl in Not.

2011 erhielt er den jährlichen Menschenrechtspreis der Österreichischen Liga für Menschenrechte. Er hat zahlreiche Bücher und Beiträge in Sammelbänden veröffentlicht, u.a. „Folteropfer in Schubhaft“, „Verleitung zum Aufstand – Ein Versuch über Widerstand und Antirassismus. Er ist regelmäßiger Redner bei antirassistischen Demonstrationen.

Moderation: Hanni Wagner

Nicht nur für das geistige, auch für das körperliche Wohl wird Sorge getragen.

Yella Yella! Nachbar_innen-Treff, Maria-Tusch-Straße 2/1/EG, 1220 Wien

Dienstag, 19.4.2022, Eintreffen ab 19:00 h, Beginn der Veranstaltung ab 19:30 h

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