Dürfen NS-Gedenkstätten baulich umgestaltet werden und sei es zur Schaffung von Barrierefreiheit?
Im Sommer 2018 sorgte für Aufregung, dass aus Gründen der Barrierefreiheit in der Gedenkstätte Mauthausen ein Lift eingebaut wurde. Das Österreichische und Internationale Mauthausen-Komitee (letzteres vertritt Überlebende aus 22 Nationen) beklagten sich darüber, dass über diese baulichen Veränderungen nicht mit ihnen gesprochen wurde, die Vertreter der Gedenkstätte und des Bundesdenkmalamtes argumentierten, dass der Beschluss den Vorgaben des Behindertengleichstellungsgesetzes von 2016 entspräche.
Um welche baulichen Eingriffe geht es? Ist der Vorwurf gerechtfertigt, dass durch das Vorgehen die Gefühle der Überlebenden verletzt wurden? Wird an diesem Beispiel ein Widerspruch zwischen Barrierefreiheit und sensiblem Umgang mit dem Ort konstruiert?
Darüber diskutieren wir mit Winfried R. Garscha (Historiker, DÖW) und Erwin Riess (Autor, Aktivist der autonomen Behindertenbewegung).
Winfried R. Garscha
Erwin Riess
Moderation: Hanni Wagner
Ort: Yella Yella! Nachbar*innentreff,
Maria Tusch-Straße 2/1,
1220 Wien
Zeit: 16.11.2021, 19:00 (Ankommen), 19:30 (Beginn der Veranstaltung) Wie immer wird auch für das körperliche Wohl Sorge getragen. Es gelten die jeweils aktuellen Corona-Maßnahmen.
Wir laden herzlich zum Gespräch und Austausch mit Muna Duzdar ein.
Wann: Dienstag, 07.09.2021, 19.00 (Eintreffen), Beginn der Veranstaltung: 19.30 h.
Wo: Yella Yella! Maria Tusch-Straße 2/1/EG, 1220 Wien
Die hochgerüsteten Staaten des globalen Nordens und Westens produzieren Fluchtgründe am laufenden Band, in Afghanistan nicht erst seit dem Abzug ihrer Truppen und der Machtergreifung durch die Taliban vor wenigen Tagen. Zurück bleibt einmal mehr ein gesellschaftlich tief gespaltenes, ökonomisch verwüstetes Land, ein „failed state“, dessen geopolitische Lage jahrzehntelang die Begehrlichen ausländischer Interventionisten geweckt hat. Angesichts der jüngsten Ereignisse ist es an der Zeit, die Frage zu stellen, was die österreichische Innen- und Außenpolitik mit Afghanistan zu tun haben.
Darüber (und über vieles andere) sprechen wir mit Muna Duzdar. Sie ist Juristin, war von 2010 bis 2012 Mitglied des österreichischen Bundesrates, von 2012 bis 2016 Abgeordnete zum Wiener Landtag bzw. Mitglied des Wiener Gemeinderates und von 2016 bis 2017 Staatssekretärin für Diversität, Öffentlichen Dienst und Digitalisierung im Bundeskanzleramt der Bundesregierung Kern.
Die österreichische Kabarettistin Lisa Eckhart wurde aufgrund von Antisemitismusvorwürfen vom Hamburger Harbour-Front-Literaturfestival ausgeladen. Einerseits wollte niemand gemeinsam mit ihr lesen, andererseits waren die Veranstalter verstärkter Kritik auch in dem als „links“ geltenden Stadtviertel ausgesetzt, in dem das Festival ausgetragen werden sollte.
In den Medien landauf, landab wird deshalb seit Tagen diskutiert, was Kunst dürfe und was nicht, ob Eckhart wirklich eine Antisemitin sei und welche Verbote im Namen der Political Correctness ausgesprochen werden dürfen.
Wir konnten die Autorin El Awadalla gewinnen, ihre Sicht dieser Geschichte mit uns zu teilen und mit uns zu diskutieren, worüber wir uns sehr freuen.
Elist ist Schriftstellerin, Dialektautorin, Poetry Slammerin, Krimiautorin. Sie hat in den Jahren 2000-2007 gemeinsam mit Traude Korosa die Widerstandslesungen gegen Blau-Schwarz I am Ballhausplatz organisiert, wollte 2016 zur Bundespräsidentschaftswahl kandidieren und versteht sich als Kämpferin gegen Unrecht. Außerdem verfügt sie über beeindruckendes Allgemeinwissen, wie wir 2005 live im ORF sehen konnten.
Wenn gewünscht, können zur Veranschaulichung auch ein, zwei Videos von Lisa Eckhart eingespielt werden.
Ort: Yella Yella! Nachbar_innentreff, Maria-Tusch-Straße 2/1, 1220 Wien (mit Autobus 84 A von Aspernstraße bis Johann-Kutschera-Gasse)
Zeit: Dienstag, 18.8.2020. Eintreffen wie immer ab 19.00, Beginn der Veranstaltung: 19.30
„Wir haben ein Faschismus-, Rassismus- und Sexismusproblem!“
Der 10. Wiener Gemeindebezirk kommt nicht mehr aus den Schlagzeilen: Seit Wochen werden Antifaschistinnen, Feministinnen und Kurd*innen von islamo-nationalistischen Kräften und türkisch-faschistischen Grauen Wölfen unter Druck gesetzt, eingeschüchtert und sogar mit dem Leben bedroht.
Medien und Politik erklären uns in reduktionistischer Weise, es ginge um nicht mehr als einen importierten türkisch-kurdischen Konflikt. Dieser hat aber mehrere Ebenen und Wurzeln, nicht zuletzt das Versagen der österreichischen „Integrations“-Politik.
Welche Solidarität braucht es in dieser Situation vonseiten österreichischer antifaschistischer Kräfte und wie kann friedliches Zusammenleben wiederhergestellt werden? Was sind die Herausforderungen für Bezirks-, Stadt- und Bundespolitik?
Darüber diskutieren wir mit ZEYNEM ARSLAN, die selbst in Favoriten lebt und sich in einem Schreiben an den Bundespräsidenten gewandt hat, mit der Bitte um eine aufklärende Stellungnahme – siehe Attachment. Sie ist Mitglied und Aktivistin von DIDF (Föderation demokratischer Arbeitervereine)
Wann: Dienstag, 21.7.2020, 19.00 (Eintreffen), Beginn der Veranstaltung: 19.30 h.
Wo: Yella Yella! Maria Tusch-Straße 2/1/EG, 1220 Wien
Das erste Mal nach Ende des „Lock downs“ wollen wir Euch – diesmal zu einem unüblichen Zeitpunkt und an einem bisher unüblichen Ort – wieder zu einer unserer Diskussionveranstaltung laden.
Passwnderweise geht es diesmal um die Massnahmen zur Pandemie unter politischen Gesichtspunkten.
Welche großen, für viele existenziellen und in ihren Konsequenzen noch nicht einmal absehbare Schäden haben die getroffenen Maßnahmen angerichtet? Mit welchen Ressentiments weiterhin Politik (z.B. speziell auch gegenüber Wien Stichwort: Öffnung der Bundesgärten). Rassistische Denkmuster bestimmen weiterhin die Politik (Stichwort: Es gälte das Leben der Österreicher zu schützen statt jenes aller in Österreich lebenden Menschen oder zuletzt die Debatte über die angeblich das Virus verbreitenden Leiharbeiter bei der Post).
Zum Thema haben wir diesmal Angelika Adensamer eingeladen. Sie ist Juristin sowie Mitglied des Koordinationsteams und Aktivistin von LINKS.
Ort diesmal:
Yella Yella! Nachbar_innentreff, Maria Tusch-Straße 2/1/EG, 1220 Wien (Seestadt)
Zeit:
Dienstag, 23.6.2020, 19.00 (Eintreffen), 19.30 (Beginn der Veranstaltung)