Vom Teilen-und-Herrschen in der Flüchtlingspolitik,
mit Michael Genner
Mit der von manchen angestrebten „Eingemeindung“ der Ukraine in EU (und NATO) soll das Land auch Teil der Festung Europa werden. Als ein im Nation Building-Prozess befindlicher Staat mobilisiert die Ukraine in der aktuellen Kriegssituation alle nationalistischen Ideologien (bzw. muss sie, entsprechend der Kriegen innewohnenden Logik, mobilisieren). Gleichzeitig erleben wir eine ‚Teile und Herrsche‘-Politik der österreichischen Eliten, die es schafft, noch die Ärmsten der Armen gegeneinander auszuspielen und das Elend der Geflüchteten für Propagandazwecke zu instrumentalisieren. Über die Entwicklungen in der österreichischen Asylpolitik angesichts des Krieges und über die nationalistische und rassistische Ausgrenzungspolitik in der Ukraine nicht erst seit Kriegsbeginn sprechen wir mit Michael Genner, der die Zwei-Klassen-Teilung von Geflüchteten in Nachbarn und Fremde kritisiert.
Michael Genner ist seit 1989 in der Flüchtlingsarbeit tätig, so beim Flughafensozialdienst und er ist stellvertretender Vorsitzender der Organisatin Asyl in Not.
2011 erhielt er den jährlichen Menschenrechtspreis der Österreichischen Liga für Menschenrechte. Er hat zahlreiche Bücher und Beiträge in Sammelbänden veröffentlicht, u.a. „Folteropfer in Schubhaft“, „Verleitung zum Aufstand – Ein Versuch über Widerstand und Antirassismus. Er ist regelmäßiger Redner bei antirassistischen Demonstrationen.
Moderation: Hanni Wagner
Nicht nur für das geistige, auch für das körperliche Wohl wird Sorge getragen.
Yella Yella! Nachbar_innen-Treff, Maria-Tusch-Straße 2/1/EG, 1220 Wien
Dienstag, 19.4.2022, Eintreffen ab 19:00 h, Beginn der Veranstaltung ab 19:30 h
„Wir haben ein Faschismus-, Rassismus- und Sexismusproblem!“
Der 10. Wiener Gemeindebezirk kommt nicht mehr aus den Schlagzeilen: Seit Wochen werden Antifaschistinnen, Feministinnen und Kurd*innen von islamo-nationalistischen Kräften und türkisch-faschistischen Grauen Wölfen unter Druck gesetzt, eingeschüchtert und sogar mit dem Leben bedroht.
Medien und Politik erklären uns in reduktionistischer Weise, es ginge um nicht mehr als einen importierten türkisch-kurdischen Konflikt. Dieser hat aber mehrere Ebenen und Wurzeln, nicht zuletzt das Versagen der österreichischen „Integrations“-Politik.
Welche Solidarität braucht es in dieser Situation vonseiten österreichischer antifaschistischer Kräfte und wie kann friedliches Zusammenleben wiederhergestellt werden? Was sind die Herausforderungen für Bezirks-, Stadt- und Bundespolitik?
Darüber diskutieren wir mit ZEYNEM ARSLAN, die selbst in Favoriten lebt und sich in einem Schreiben an den Bundespräsidenten gewandt hat, mit der Bitte um eine aufklärende Stellungnahme – siehe Attachment. Sie ist Mitglied und Aktivistin von DIDF (Föderation demokratischer Arbeitervereine)
Wann: Dienstag, 21.7.2020, 19.00 (Eintreffen), Beginn der Veranstaltung: 19.30 h.
Wo: Yella Yella! Maria Tusch-Straße 2/1/EG, 1220 Wien
Die Menschen in
Österreich werden immer älter und Frauen haben aufgrund ihrer
Berufstätigkeit immer weniger Zeit und Motivation, (unbezahlt oder
schlecht bezahlt) kranke oder ältere Angehörige zu pflegen und dabei
selbst in der (Alters-)Armut zu landen. Die Politik diskutiert daher die
Einführung einer verpflichtenden Pflegeversicherung (analog zur
Krankenversicherung) oder die Finanzierung der Pflege aus
Budgetmitteln.
Um
älteren und pflegebedürftigen Menschen ein möglichst langes Verbleiben
im eigenen Heim zu ermöglichen, werden turnusmäßig
24-Stunden-Betreuer*innen, meist aus Osteuropa, herangezogen. Vermittelt
über Agenturen im Herkunftsland und in Österreich, nehmen sie ihre
Arbeit in österreichischen Privathaushalten auf. Dabei sind sie als
Ein-Personen-Unternehmen (EPUs) tätig.
Damit werden sie zu Gliedern in der Global Care-Chain (Arlie Hochschild), einem mittlerweile weltumspannenden Pflege- und Betreuungssystem, innerhalb dessen überwiegend Frauen aus ärmeren Ländern kurz- oder langfristig in Haushalten der reicheren Länder Pflege- und Betreuungsarbeiten sowie haushälterische Tätigkeiten verrichten. Zur selben Zeit bleiben die eigenen Angehörigen in den Herkunftsländern unversorgt bzw. der unbezahlten Arbeit wiederum zumeist weiblicher Familienangehöriger überantwortet.
Wir freuen uns, dass wir Manuela Juric für einen Vortrag zu diesem brisanten Thema gewinnen konnten. Sie ist Juristin und kennt die Situation von 24-Stunden-Betreuer*innen aus erster Hand.
Am 14. Mai im
Gasthaus Vogelbauer
um 19 ʰ. 1220 Wien, Wagramerstraße
112 Veranstaltungsbeginn dann 19:30 ʰ.