Nelson-Mandela-Tag, 18.7.2022

Von , 30. Juli 2022 18:50

Am diesjährigen Nelson-Mandela-Tag, 18.7.2022, war „Rassismusfreies Transdanubien” durch Hilde Grammel vertreten. Sie moderierte Emmeraude Banda, einen der Sprecher des Black Voices-Volksbegehrens ein, das von 19.-26.9.2022 zur Unterzeichnung aufliegen wird. Hier ihre Worte:

Ich spreche als Vertreterin von Rassismusfreies Transdanubien, als Bewohnerin der Seestadt und als Mitorganisatorin des Yella Yella! Nachbar_innentreffs in der Maria Tusch-Straße.

Seit ich hier wohne freue ich mich jedes Jahr, dass der Nelson-Mandela-Tag hier begangen wird und dass wir mit SADOCC kooperieren. Und ich wünsche mir viele Mandela-Standorte in der Seestadt, die das ebenfalls tun. Vielleicht können wir künftig ein Netzwerk an Kooperationspartner_innen hier aufbauen.

Denn der Kampf, für den Nelson Mandela steht, ist noch lange nicht zu Ende und wir sind alle aufgerufen, ihn weiterzutragen.

Das gilt nicht nur für die Seestadt und für die Donaustadt, wo wir uns bemühen, das Zusammenleben im Geiste Mandelas zu gestalten und das heißt vor allem in gegenseitigem Respekt, unter Wahrung der Interessen aller und in der Überzeugung, dass es für Konflikte Lösungen gibt.

Doch wir müssen unsere Politik weiterdenken, wollen wir Nelson Mandelas Kampf heute weiterführen, denn es war auch ein antikolonialer Kampf. Vor wenigen Tagen sind in Mellila, Marokko, beim Versuch die EU-Außengrenze zu überqueren, zwischen 23 und mehr als 70 Menschen aus dem südlichen Afrika zu Tode gekommen – die Zahlen der Toten variieren, je nachdem, ob sie von der Grenzpolizei oder von Organisationen der Geflüchteten selbst kommen.

Dieses Ereignis – und viele andere vor ihm – zeigt deutlich: Wir brauchen eine andere Weltwirtschaftsordnung und ein Europa, das mit der von ihm geschaffenen globalen Ausbeutungsstruktur anders umgeht als mit Mauern und Grenzzäunen. Es geht darum, den jahrhundertelang geplünderten Reichtum Afrikas zurückzugeben und Gewaltverhältnisse nicht durch Marionettenregimes und Waffenlieferungen abzusichern.

Für ein Recht auf ein Leben in Würde, frei von Ausbeutung, Hunger und Entrechtung, für alle Menschen auf diesem Planeten!

Ich freue mich, unseren nächsten Redner anzukündigen: Emmeraude Banda von Black Voices, einem Volksbegehren, das eingeleitet ist und ab 19. September eine Woche lang zur Unterzeichnung aufliegt. Bitte Emmeraude, the floor is yours!

Das Black Voices-Volksbegehren kann von 19.-26.9. unterschrieben werden.

Solidarität statt Heldentum

Von , 14. Juni 2022 08:27

Die Welt ist seit dem 24.2.2022 eine andere geworden.
Putins Angriffskrieg in der Ukraine treibt die permanente Zerstörung dieses Landes voran. Unsere Vorstellung von einer friedliche Koexistenz zwischen den Staaten der Welt hat sichtbar Risse erhalten. Statt fortlaufender Waffenlieferungen und dem Festhalten an einem Heldentum, sollten wir unsere Positionen stärken, die auf Pazifismus und Solidarität basieren.
Cornelia Stahl liest an diesem Abend Auszüge aus „Helgas Kriegstagebuch“ und andere literarische Texte.

Cornelia Stahl arbeitet seit 1992 mit Geflüchteten. Seit 2006 unterrichtet sie in Wien Deutsch als Fremdsprache/Zweitsprache und ist im Nebenberuf als Bibliothekarin und Dozentin für Schreibpädagogik beim BÖS (Berufsverband Österreichischer SchreibpädagogInnen) tätig.

Ort: Yella Yella! Nachbar_innentreff, Maria-Tusch-Straße 2/1/EG, 1220 Wien
Zeit: 21.6.2022, ab 19:00 h (Ankommen), Beginn der Lesung: 19:30 h
Für das leibliche Wohl der geschätzten Besucher_innen wird wie immer gesorgt sein!

17.05.2022: Die Waffen nieder!

Von , 6. Mai 2022 08:51

Im Mai wollen wir uns der Arbeit Bertha von Suttners widmen, deren friedenspolitisches Engagement angesichts der Ereignisse an Aktualität nichts eingebüßt hat. Wir beschäftigen uns mit ihrem Leben und ihren Bemühungen um Abrüstung und Völkerrecht, werden den Roman „Die Waffen nieder!“ (1889) im Spiegel seiner Entstehungszeit und der aktuellen Ereignisse präsentieren und der Frage nachgehen, was wir als Linke heute zu den Positionen einer pazifistischen Aristokratin zu sagen haben. Was daran ist noch zeitgemäß?

Ein Abend gestaltet von Hilde Grammel und Hanni Wagner

Ort: Yella Yella! Nachbar:innentreff, Maria-Tusch-Straße 2, 1220 Wien

Zeit: Dienstag, 17.05.2022, 19.00 (Eintreffen), Beginn der Veranstaltung: 19.30.

19.4.2022: Nachbarn und Fremde

Von , 8. April 2022 22:22

Vom Teilen-und-Herrschen in der Flüchtlingspolitik,

mit Michael Genner

Mit der von manchen angestrebten „Eingemeindung“ der Ukraine in EU (und NATO) soll das Land auch Teil der Festung Europa werden. Als ein im Nation Building-Prozess befindlicher Staat mobilisiert die Ukraine in der aktuellen Kriegssituation alle nationalistischen Ideologien (bzw. muss sie, entsprechend der Kriegen innewohnenden Logik, mobilisieren). Gleichzeitig erleben wir eine ‚Teile und Herrsche‘-Politik der österreichischen Eliten, die es schafft, noch die Ärmsten der Armen gegeneinander auszuspielen und das Elend der Geflüchteten für Propagandazwecke zu instrumentalisieren. Über die Entwicklungen in der österreichischen Asylpolitik angesichts des Krieges und über die nationalistische und rassistische Ausgrenzungspolitik in der Ukraine nicht erst seit Kriegsbeginn sprechen wir mit Michael Genner, der die Zwei-Klassen-Teilung von Geflüchteten in Nachbarn und Fremde kritisiert.

Michael Genner ist seit 1989 in der Flüchtlingsarbeit tätig, so beim Flughafensozialdienst und er ist stellvertretender Vorsitzender der Organisatin Asyl in Not.

2011 erhielt er den jährlichen Menschenrechtspreis der Österreichischen Liga für Menschenrechte. Er hat zahlreiche Bücher und Beiträge in Sammelbänden veröffentlicht, u.a. „Folteropfer in Schubhaft“, „Verleitung zum Aufstand – Ein Versuch über Widerstand und Antirassismus. Er ist regelmäßiger Redner bei antirassistischen Demonstrationen.

Moderation: Hanni Wagner

Nicht nur für das geistige, auch für das körperliche Wohl wird Sorge getragen.

Yella Yella! Nachbar_innen-Treff, Maria-Tusch-Straße 2/1/EG, 1220 Wien

Dienstag, 19.4.2022, Eintreffen ab 19:00 h, Beginn der Veranstaltung ab 19:30 h

Wieder Krieg in Europa – was ist nötig, um ihn zu beenden?

Von , 9. März 2022 11:18

Am 24.2.2022 ist mit dem Angriff russischer Truppen auf die Ukraine der Krieg nach Europa zurückgekehrt. Doch dieser Krieg ist anders als alle letzten zusammengenommen (Jugoslawien, Afghanistan, Irak, Libyen, Syrien): Der Aggressor ist diesmal nicht die NATO, sondern deren deklarierter Erzfeind Russland.

Ganz anders daher auch die Reaktion des Westens. (Nicht erst) Seit Ausbruch des Krieges übertreffen westliche Politik und Medien einander mit unverhohlener Kriegspropaganda und Feindbildrhetorik, werden Wirtschaftsbeziehungen abgebrochen, Konten eingefroren, Sanktionen ausgesprochen. Im Ausland lebende Menschen aus Russland werden – auch tätlich – angegriffen. Heimische Politiker_innen stellen die österreichische Neutralität in Frage. Die EU, speziell Deutschland, macht Milliarden für den Ankauf von Kriegsgerät locker. Flüchtlinge sind plötzlich wieder willkommen, da es sich um Menschen handelt, die der Kriegspropaganda ‚dienlich‘ sind.

Die Linke, seit jeher Partei und Bewegung für den Frieden, steht vor der Herausforderung, sich gegenüber den Ereignissen zu positionieren. Worum geht es in diesem Krieg?
Wie ist er historisch und geopolitisch einzuordnen?
Wer hat welche (vorder- und hintergründigen) Interessen?
Was bedeutet die Aussage: „Das erste Opfer eines jeden Krieges ist die Wahrheit?“
Und schließlich: Welche Art von Politik braucht es, um den Frieden wiederherzustellen?

Ihre Gedanken mit uns teilen werden:

Zeynem Arslan, Autorin, Aktivistin u.a. bei DIDF (Föderation Demokratischer Arbeitervereine)

Alisa Vengerova, Bundesvorsitzende der Jungen Linken

Moderation: Hilde Grammel

Ort: Yella Yella! Nachbar:innentreff, Maria-Tusch-Straße 2, 1220 Wien

Zeit: Dienstag, 15.3.2022, 19.00 (Eintreffen), Beginn der Veranstaltung: 19.30.

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