15.9.2020 “Erntearbeiter*innen (Sezonieri) in Österreich”

Von , 11. September 2020 11:21

Der Septembertermin von „Rassismusfreies Transdanubien“ wird der Situation von Erntearbeiter*innen (Sezonieri) in Österreich gewidmet sein.

Quelle: Wikipedia

Nicht nur die österreichische Bauwirtschaft und der österreichische Tourismus, sondern auch heimische Landwirte machen sich die mit der EU-Osterweiterung geschaffene Möglichkeit zunutze, Arbeiter*innen aus Osteuropa zu schlechtesten Bedingungen für sich malochen zu lassen. Die privatwirtschaftlich strukturierte österreichische Landwirtschaft kann einerseits nur schwer Mindeststundenlöhne zahlen, wie sie die Gewerkschaften fordern, andererseits gelten grundlegende Menschen- und Arbeitsrechte auch für Erntearbeiter*innen und noch andererseits wollen Konsument*innen für ihren Spargel u.a. Gemüse nicht noch mehr zahlen als sie dies ohnehin schon tun. Auf der Strecke bleiben die Menschen, die am Feld die schwere körperliche Arbeit verrichten, oft stundenlang in Erntemaschinen am Bauch liegend – die Bilder sind vielleicht einigen von euch bekannt. Vereinbarte Löhne werden oft nicht ausbezahlt, für die zur Verfügung gestellten Unterkünfte wird Geld vom Lohn abgezogen. Im Sommer konnte die Sezonieri-Kampagne die skandalösen Arbeits- und Wohnbedingungen von Erntearbeiter*innen aufdecken, ganz so als gäbe es kein Corona oder als gälte dies nur für die sogenannten Angehörigen der Mehrheitsgesellschaft.

Wie gehen wir mit all diesen Widersprüchen um, die charakteristisch für unser Wirtschafts- und Gesellschaftssystem sind? Was kann die Gewerkschaft für diese Gruppe der prekär Beschäftigten tun?  

Darüber diskutieren wir mit Gernot Trausmuth. Er ist langjähriger politischer Aktivist und Publizist, mit Veröffentlichungen u.a. zur Geschichte der österreichischen Arbeiterbewegung. Außerdem macht er Stadtführungen durch das Rote Wien. Bei den Kinderfreunden Donaustadt organisiert er sich ehrenamtlich in der Flüchtlingssolidarität. Sein Buch „Ich fürchte niemanden. Adelheid Popp und der Kampf für das Frauenwahlrecht“ erschien 2019 im Mandelbaum-Verlag.

Ort: Yella Yella! Nachbar_innentreff, Maria-Tusch-Straße 2/1, 1220 Wien (mit Autobus 84 A von Aspernstraße bis Johann-Kutschera-Gasse)

Zeit: Dienstag, 15.9.2020. Eintreffen wie immer ab 19.00, Beginn der Veranstaltung: 19.30

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